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Title: | Nachlass Emil Schuler |
Creation date(s): | 1891 - 1978 |
Running meters: | 132.00 |
Content: | Der vorliegende Nachlass gliedert sich in Persönliches zu Emil Schuler und seiner Familie, Unterlagen zu seinem politischen Engagement und Sammlungsgut. Zu den enthaltenen Schriftstücken zählen unter anderem Korrespondenzen. Diese wurden hauptsächlich von Emil aber auch von Richard Schuler unter anderem mit ins ebenfalls emigrierten Mitgliedern der Status quo-Bewegung sowie mit ins Saarland zurückgekehrten Sozialdemokraten geführt, so etwa mit dem dem Leiter der saarländischen Einheitsgewerkschaft Heinrich Wacker und mit dem Schweizer Rechtsanwalt Ernest Brand. Dieser hat sich hauptsächlich mit Fragen der Saarpolitik und des Wiederaufbaus beschäftigt und einen Verfassungsentwurf für einen autonomen Saarstaat entwickelt, der ebenfalls im Nachlass vorhanden ist. Zudem sind Bescheinigungen und Ausweisdokumente, Mitschriften und Manuskripte enthalten, außerdem Flugblätter sowie Rundschreiben politischer Organisationen, hauptsächlich für emigrierte Saarländer, wie etwa der "Mouvement pour la Libération de la Sarre" und der "Ligue des Militants Sarrois". Neben einer Sammlung von Zeitungen und Zeitungsausschnitten zu Themen der Saarpolitik, einigen Karten und Negativen mit Aufnahmen von Kundgebungen umfasst der Nachlass etliche Publikationen, vor allem Monographien, aber auch graue Literatur und Zeitschriften. Inhaltlich befassen sich diese vorwiegend mit sozialistischen sowie antifaschistischen Themen.
Der Bestand umfasst 15 Stülpschachteln mit 277 Verzeichnungseinheiten von 1891 bis 1977, wobei der größte Teil der Unterlagen aus den 1920er bis 1950er Jahren stammt. Bei Arbeitsbeginn war der Bestand bereits teilweise geordnet, in Kartons verpackt und bereits signiert, allerdings noch nicht verzeichnet. Die schon vorhandene Ordnung wurde beim Verzeichnen weitestgehend beibehalten. Es wurde vielfach mit den Vermerken "enthält" und "darin" gearbeitet.
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Findmittel: | online Findmittel |
Biografie: | Emil Schuler wurde 1904 in Vollmersbach bei Oberstein geboren und arbeitete als Schlosser, ab 1935 als Werkmeister. 1925 wurde er Metallarbeiterfunktionär in Saarbrücken, 1928 übernahm er den Vorsitz der Jugendkartells der Freien Gewerkschaften. Er organisierte sich in der SPD, in deren Vorstand er seit 1930 als Schriftführer tätig war, wobei auch die Emigrantenbetreuung zu seinem Aufgabengebiet gehörte. Am Abstimmungskampf 1935 nahm er auf der Seite der Status Quo-Bewegung Teil und emigrierte 1935 nach Frankreich. Ab 1938 war er in St. Etienne als Werkmeister tätig. 1943 floh er vor der Gestapo in die Schweiz, zunächst in ein Internierungslager, aus dem er durch Fürsprache des Lausanner Rechtanwalts Ernest Brand, einem ehemaligen Richter am Saarländischen Abstimmungsgericht, entlassen wurde. 1945 kehrte er nach St. Etienne zurück. Er starb 1979.
Sein Bruder Richard wurde 1907 geboren und war ebenfalls Schlosser sowie Funktionär des Metallarbeiterverbandes, der Saarbrücker SPD und des Reichsbanners. Wie Emil emigrierte er 1935 nach Frankreich, floh während des zweiten Weltkrieges in die Schweiz und war von 1938 bis zu seinem Tod 1957 in St. Etienne ansässig. |
Comments: | Fotografien sind dem Bestand Allgemeine Fotosammlung zugeordnet, sie können den Negativen über die auf den Kontaktabzügen vorhandenen Signaturen zugeordnet werden |
Publications: | Hans-Walter Herrmann: Beiträge zur Geschichte der saarländischen Emigration 1935-1939, in: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 4, 1978, S. 357-412. |
| Paul Siegmann: Vor vierzig Jahren. Der Kampf um den 13. Januar 1935. Tagebuch-Auszüge, in: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend 22, 1977, S. 325 Anm. 102. |
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Files |
Files: | - Nl ES Verzeichnungsprotokoll.doc
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Usage |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | http://scopearchiv.saarbruecken.de/detail.aspx?ID=97 |
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